Die Magie des Lago Atitlan

Vor 35 Jahren

war ich schon einmal hier: ich sitze auf einem Steg und schaue auf die Vulkane des Atitlansees. Dieser Blick ist magisch und hat sich kein bisschen verändert. Und das Gefühl auch nicht: Ruhe, Zufriedenheit. Ein Fischer kommt an den Steg. Er zeigt mir seine Ausrüstung: alles wie vor 35 Jahren. Die Zeit steht still.

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Ganz anders in den anliegenden Orten. Ich streife durch die Strassen von Panajachel auf der Suche nach Altbekanntem. Aber da ist nichts. Wo einst eine kleine Strasse mit drei oder vier Cafés und Pensionen war, ist jetzt ein Gewimmel von Souvenirläden, Cafés. Restaurants und Hotels.

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Gut nur, dass die Wassertaxen mich auch schnell wieder weg bringen, weg von diesem bunten Rummelplatz. Es gibt noch genug Ruhepole im See. Mein Hotel ist eine dieser Oasen. Das Haus liegt direkt am See.

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Alte indigene Bautechniken mit Lehm und Stroh lassen die Wände atmen, behalten die Wärme wenn es draussen kalt ist und kühlen wenn die Sonne scheint. Und Solarzellen auf dem Dach sorgen für nachhaltige Energie im ganzen Haus.

Mit viel Liebe zum Detail, antiken Möbeln und kostbarem Kunsthandwerk ist das Hotel ausgestattet. Jedes Detail erzählt von einem Besitzer der offensichtlich für sein Projekt brennt.

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Nicht nur die Zimmer sind schön: in den Aufenthaltsräumen läßt sich prima entspannen und arbeiten.

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Und überall der Blick auf See und Vulkane!

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Das Hotel liegt inmitten eines Ökoparkes. Für die ausgiebigen Spaziergänge braucht es allerdings etwas Kondition, denn es geht steil bergauf. Dafür belohnt aber die spektaküläre Aussicht.

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Sanfter geht es auf einem Pfad am Ufer entlang nach Santa Cruz. Hier treffe ich Frauen, die für eine NGO arbeiten. An den guten alten deutschen  Singernähmaschienen!

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Marta erzählt: “ich nähe Schals aus Stoffresten. Die werden in den USA verkauft. Ich werde pro Stück bezahlt. Wenn ich schnell bin, verdiene ich 4 Quetzales die Stunde. Wenn ich 10 Stunden arbeite bekomme ich 40 Quetzales (4 Euro).”

Es tut weh zu sehen mit wie wenig die Menschen immer noch auskommen müssen. Auch daran hat sich in 35 Jahren wenig geändert. Nur die friedliche Stimmung ist neu. Vor 35 Jahren tobte hier ein Bürgerkrieg, dem vor allem die Indigenen zum Opfer fielen: sie wurden verschleppt, getötet und misshandelt. Heute ist es ihrer Kultur und ihrem Kunsthandwerk zu verdanken dass immer mehr Touristen das Land besuchen.

Am Abend sitze ich am See und lasse die Magie des Ortes auf mich wirken. Er hat etwas versöhnliches und ausserordentlich energiegeladenes. Ich komme bestimmt zurück.

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Deutsch für Anfänger

# Lektion 2

Die liebe Ordnung

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Wir Deutschen sind sehr ordentlich. Wo keine Ordnung ist werden wir nervös. Deshalb sagen wir “Ordnung muss sein” oder “Ordnung ist das halbe Leben”, wobei man sich zu recht fragen darf: was ist dann das andere halbe? Aber bestimmt meint das deutsche Sprichwort damit nicht Unordnung. Denn wir lieben die Ordnung.

Es gibt eine Ausnahme und die befindet sich auf dem Mittagsteller. Hier herrscht Anarchie und Frust über missglückte Revolutionen. Da wird zusammen gepanscht was nicht zusammengehört: Apfelmus mit Kartoffelpüree, Fleisch mit Obst und auch vor Kohlehydraten macht der Jahrhunderte lang unterdrückte Protest vor Obrigkeit nicht Halt: Nudeln mit Kartoffeln, na und? Befindet man sich in einer Kantine klatschen die Speisen aus überdimensionalen Kellen auf den Teller, oft aus größeren Höhen. Spätestens wenn das bunte Gemisch aus Gemüsen, Püres und Fleisch mit Soße über den Tellerrand schwappt vergeht dem Gourmet der Appetit. Nicht so dem Deutschen. Er findet es jetzt erst richtig lecker und garniert das ganze mit einer zentimeterdicken Schicht Salz, bevor er überhaupt gekostet hat. Dann haut er rein. Schneller als der Spanier gucken und der Franzose “ca va?” fragen kann, ist der Teller leer. Stumm und zufrieden lehnt sich der Deutsche zurück und freut sich, wie effizient er das mit dem Essen hin bekommen hat. Noch 55 Minuten Mittagspause. Mahlzeit.

Deutsch für Anfänger – Einwortsätze

Vorwort:

Deutsch ist gar nicht so schwer. Vor allem, wenn man nicht aus Deutschland ist. Denn dann kann man das ja locker angehen.

# Lektion 1 – Einwortsätze

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Wir Deutschen lieben die Gegensätze: entweder kaffkaeske Endlossätze oder Einwortsätze. Als Anfänger hält man sich besser an die Einwortsätze. Ausgesprochen werden sie wie ein Befehl, auch wenn ein freundlicher Gruß dahinter steckt. Also richtig rauskrachen lassen: „Morgen!“ oder „Naaaabenttt!“.

Spanier und Franzosen würden sagen “einen schönen Tag”, Südamerikaner würden sagen “Möge der liebe Gott dich segnen”. Die Deutschen sagen “Morgen!” oder auch “Tach” und könnten ebenso gut die Hacken dabei zusammen schlagen.

Nicht erschrecken wenn es mittags wie ein Schlachtruf aus jeder Bürotür tönt: „Mahlzeit!“ Wenn einer „Mahlzeit!“ brüllt, heißt das: Leute, es ist Zeit essen zu gehen, lasst es euch schmecken. Es gibt nur eine passende Antwort darauf und die ist „Mahlzeit!“ – gegrölt, nicht gesprochen.

„Absteigen!“ ist ein ganz ein beliebter Einwortsatz vor allem in Fußgängerzonen. – Gebrüllt, nicht gesprochen. Meistens sind es grauhaarige Rentner in beiger Jacke mit erhobenem Spazierstock, die diesen Satz benutzen. Es klingt ein bisschen wie „Absteigen oder ich schieße!“. Aber nein, eigentlich ist es ja nur nett gemeint. “Absteigen!” Heißt übersetzt nämlich „Entschuldigung vielleicht ist Ihnen nicht aufgefallen, dass dies ist eine Fußgängerzone ist. Fahrräder müssen Sie hier schieben sonst kann es passieren, dass die Polizei Sie erwischt und ein fiese Geldstrafe verhängt.“ Aber der Rentner hat zwei Kriege erlebt, deshalb brüllt er nur „Absteigen!“ Er meint es nur gut.

Fortsetzung folgt

Hmmmm….. Lecker Coca

 

“Que rica, esta coquita, no?”, sagt Don Cipriano, was so viel heißt wie: “Lecker, diese Koka, nicht wahr?” Dabei schaut er mich erwartungsvoll an, während er ein Bündel getrockneter, nicht wirklich appetitlich aussehender Kokablätter glatt streicht und sich genüsslich in den Mund schiebt. Don Cipriano ist Aymara und einer jener traditionellen Heiler, die landauf, landab höchste Autorität besitzen. Mit Kokablättern deutet er die Zukunft, diagnostiziert Krankheiten und findet die richtigen Therapien. An ihrem Geschmack erkennt er, ob es ein guter oder ein schlechter Tag wird. Manchmal schmecken sie süßer, manchmal bitterer. Aber immer lecker. Sagt Don Cipriano.

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Besser durchatmen mit Coca

Ich antworte mit einem lang gezogenen: “Hmmm.” Das ist weder unhöflich noch gelogen. Ehrlich gesagt: Es schmeckt mir nicht. Und weil ich den typischen Anfängerfehler mache, auf den Kokablättern herum zu kauen wie auf einem amerikanischen Kaugummi, habe ich überall kleine Schnipsel in Mund und Rachen. Hoffentlich ersticke ich nicht daran. Das wäre dumm, denn eigentlich soll das Kokakauen helfen, besser durchatmen zu können, hier auf der Hochebene der Anden, 4.000 Meter über dem Meeresspiegel.

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Coca für Anfänger

Don Cipriano kommt mit einer dampfenden Tasse Tee aus seiner Hütte. “Hier”, sagt er und schmunzelt, “trink lieber Kokatee.” Und dann zeigt er mir noch, wie ich die Kokareste mit zwei Fingern elegant aus dem Mund entferne und für “Pachamama”, die Mutter Erde, unter einen Stein lege. Denn ausspucken geht gar nicht, das wäre ein nicht wieder gut zu machender Affront gegen alles, was einem Aymara-Indianer wie Don Cipriano heilig ist. Mama Koka, das ist nicht einfach ein Strauch. Mama Koka ist der direkte Draht nach oben, die Verbindung zwischen Diesseits und Jenseits, zwischen Indianern und ihren Göttern. Mama Koka ist gesund und – ja, auch das werde ich noch lernen – lecker.

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Der Strauch, von dem die Rede ist, heißt Erythroxylum Koka. Er lebt 40 bis 50 Jahre, ist anspruchslos und wird drei- bis fünfmal im Jahr geerntet. Darum ist er bei bolivianischen Bauern so beliebt. Verwendet werden die Blätter des Kokastrauchs. Neben 15 verschiedenen Alkaloiden enthalten sie aromatische Stoffe, ätherische Öle, Mineralien, Spurenelemente und Vitamine. Eines der 15 Alkaloide ist Kokain. Darum ist der Strauch nicht nur bei Bauern beliebt.

 

Keine Flügel nirgendwo

Wer meint, nach dem Konsum von Kokablättern würden ihm Flügel wachsen, irrt. Um ein Kilo Kokain herzustellen, braucht es Massen. Eine Hand voll Blätter im Mund ist eben noch lange keine Nase. Hinzu kommt, dass das bisschen Kokain beim Kauen schon im Mund durch den Speichel, spätestens aber im Magen durch die Magensäfte abgebaut wird zu Ecgonin. Und das  wirkt nicht auf den Sympathikus des vegetativen Nervensystems, sondern auf den Parasympathikus. Will heißen: keine Flügel nirgendwo.

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Stattdessen: ein verbesserter Nahrungsumsatz, eine leichte Anhebung der Körpertemperatur und bessere Aufnahme von Sauerstoff. Vitamine und Spurenelemente machen Koka zur sinnvollen Nahrungsergänzung: 100 Gramm Koka decken den Tagesbedarf eines Erwachsenen an Kalzium, Eisen, Phosphor, Vitamin A, B2 und E und versorgen ihn mit 305 Kalorien, 19 Gramm Protein und 46 Gramm Kohlehydraten, so eine Studie der Harvard-Universität. Und weil die Menschen zudem Arbeitspausen einlegen, wenn sie mit dem Kokaritual beginnen, fördert es ohne Zweifel Gesundheit, Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit.

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In der Höhe auf der Höhe

Das Tolle: Man muss gar nicht daran glauben, es wirkt von alleine. Auch bei mir: Koka hat während meiner Aufenthalte in Bolivien meine Kopfschmerzen gelindert, die Höhenkrankheit kuriert und eine Zahnfleischentzündung geheilt. Don Cipriano hat mir feuchte Kokablätter auf die Schläfen geklebt, eine frische Wunde mit Koka-Umschlägen versorgt, und er hat mir Tees eingeflößt. Ich habe Koka getrunken und gekaut. Gewirkt hat sie immer. Nur lecker ist sie nicht. Finde ich. Andere fanden sie lecker. Zum Beispiel Angelo Mariani, ein Apotheker aus Korsika: Er mischte Rotwein mit einem Extrakt aus Kokablättern und nannte es “Vin Mariani”. 1863 wurde das Getränk erstmals in Italien produziert. Inzwischen hatte aber das reine Kokain, das erstmals vom deutschen Albert Niemann isoliert worden war, dem gesunden Kokablatt längst den Rang abgelaufen. Ganz Europa ließ sich Flügel wachsen.

 

Das Ende der Kokainepoche kam nach dem Ersten Weltkrieg, als mit der Verabschiedung des Opiumgesetzes der freie Verkauf von Kokain gestoppt wurde. Auch der Kokawein Vin Mariani wurde verboten. Aber dann kam noch etwas anderes: die braune Brause,1886 in einer Soda-Bar in Atlanta für 5 Cent das Glas verkauft. “Coca-Cola”. Noch heute soll die erfolgreiche Brause Koka aus Bolivien enthalten, dem aber zuvor das Kokain entzogen wird.

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Nix Coca Cola

Ob er Coca-Cola genauso lecker findet wie Koka, will ich von Don Cipriano wissen. “Nada que ver!”, ruft er erbost, was so viel heißt wie: “Überhaupt kein Vergleich!” Darauf folgen eine Schimpftirade auf Amerika und zahlreiche, wenig schmeichelhafte Attribute für Coca-Cola. Von giftigem Zuckerwasser, das die Leiber aufquellen lässt, und chemischer Brühe, die möglicherweise die übelsten Krankheiten auslöst, ist bei Don Cipriano die Rede. Das fand wohl auch Präsident Evo Morales.  2012 warf er den US-Getränkekonzern aus dem Land. Bolivien ist seither Coca-Cola freie Zone.

Wer braucht schon Coca Cola. Schliesslich gibt es sooooo leckere Kokaprodukte in Bolivien. Zum Beispiel Kokatee und Kokakekse.

“Acaso no son ricos?” – “Sind sie etwa nicht lecker?”, fragt er mich und schaut mich herausfordernd an. “Doch”, sage ich im Brustton der Überzeugung, “sehr lecker.” Denn inzwischen weiß ich auch, dass “rico” nicht nur lecker, sondern auch “reich” oder “wertvoll” heißt.

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Und mal ehrlich: An den Geschmack habe ich mich inzwischen auch gewöhnt. Wenn ich heute in Bonn einen bolivianischen Teebeutel aufgieße und der unverwechselbare Duft von Koka Erinnerungen an den Titicacasee und schneebedeckte Andengipfel, an die Worte Don Ciprianos und seine geheimnisvollen Rituale weckt, kann ich gar nicht anders, als leise zu seufzen und ein inbrünstiges “Hmmmmm, lecker, Koka!” zu hauchen.

 

 

Rosengarten: auf der Sonnenseite des Winters

Es knirscht der Schnee unter meinen Füssen. Ansonsten: absolute Stille.

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Bei jedem Ausatmen bildet sich ein Wölkchen vor meiner Nase. Ansonsten: strahlend blau der Himmel. Für mich, die ich gerade aus dem nass-grauen Rheinland komme, ist das purer Genuß: Ruhe. Endlich. Und doch ein Freudenfeuer für die Sinne: der Blick ertrinkt in der Klarheit der Farben, gierig nehmen die Lungen den Sauerstoff und Geruch von Holz und Schnee auf. Die Sonne prickelt auf der Haut, rhytmisch sinkt der Körper in den Schnee ein, um dann doch wieder festen Boden unter den Füssen zu finden.

der Rosengarten
der Rosengarten

Ich befinde mich auf der Sonnenseite des Lebens, am Südkamm der Alpen, nur eine halbe Stunde von Bozen entfernt,  im Eggental. Inmitten des Unesco Weltkulturerbes der Dolomiten liegen sieben Dörfer am Fuße des Rosengarten, Latemar und Schlernmassiv. Dörfer,  die nur wenige kennen: Deutschnofen, Eggen, Obereggen, Petersberg, Welschnofen, Carezza und Steinegg haben insgesamt 9100 Einwohner. Und die leben hauptsächlich vom Tourismus. Vom sanften Tourismus. Mondänen Luxus sucht der Gast hier vergeblich. Das Eggental setzt auf kleine, familienfreundliche Hotels und urige Hütten, auf Schönheit der Natur.

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Wer das Naturerlebnis liebt schnallt die Tourenski an oder läuft mit Schneeschuhen durch unberührte Landschaften. Und kommt aus dem Staunen über die Einzigartigkeit der Kulisse nicht raus. Im Karersee,  auf ladinisch „Lec de ergobando“, also Regenbogensee, spiegeln sich das Blau des Himmels und die Nordwände des Latemar.

Die freundlichen Menschen der Region wissen um Sagen und Geschichten
Die freundlichen Menschen der Region wissen um Sagen und Geschichten

Der Sage nach verdankt der See sein einzigartiges Farbenspiel einem Hexenmeister, der einen Regenbogen mit Juwelen an den Himmel gezaubert hatte, um eine Nixe zu beeindrucken. Als diese aber ihn ignorierend einfach abtauchte zerschmetterte der Hexenmeister sein Werk und warf es wütend in den See, der Nixe hinterher. Deshalb soll der Karersee so farbenfroh strahlen, zur Freude der Besucher. Schon 1896 wurde am Karersee ein Hotel gebaut und berühmte Persönlichkeiten, wie Kaiserin Sissi, Karl May und Agatha Christie logierten wochenlang im traditionsreichen Grand Hotel. Das Haus auf 1630 m Höhe ist auch heute noch im Betrieb.

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Ganz in der Nähe des Sees und direkt an der Piste liegt die MoserAlm, ebenfalls mit Gästezimmern. Insgesamt gibt es 6400 Gästebetten im Eggental und eine Menge Stammgäste, die die südtiroler Gastfreundlichkeit nicht mehr missen möchten. Wer in den Hütten und Hotels isst, wird überrascht sein von der Qualität der Speisen. Die italienischen Einflüsse haben zweifellos zu einer wirklich köstlichen Symbiose von Alpin und Mediterran geführt.  Und die gute Luft macht hungrig, vor allem wenn man wandert oder Ski läuft.

Eggental: nicht nur für Skifahrer
Eggental: nicht nur für Skifahrer

Familien und Kinder werden sich im Eggental besonders wohlfühlen. Im Kinderpark König Laurin können die lieben Kleinen auch mal abgegeben werden: ganz- oder halbtägig oder stundenweise. Damit die Eltern einmal unbeschwert unterwegs sein können. Spielerisch lernen Kinder ab 4 Jahren das Skilaufen. Pro Familie bekommt ein Kind den Skipass gratis. Und vom 15.3. bis 25.4.2014 gibt es gratis Unterkunft und Gratis Skipass für Kinder unter 8 Jahren.

40 Pistenkilometer,16 Liftanlagen und eine berauschende Talabfahrt von fast 8 Kilometer Länge warten in Carezza.

viel Platz und Sonne auf den Pisten
viel Platz und Sonne auf den Pisten

Die Zahl, die mich wirklich umhaut ist jedoch eine andere: Carezza hat durchschnittlich 8 Sonnenstunden pro Wintertag! Davon kann ich in Köln nurträumen. Da wundert es mich auch nicht, wenn ich auf meinem Spaziergang durch Welschnofen an dem ein oder anderen Bauernhof vorbeikomme, der mit Solardächern ausgestattet ist.

Der Vulkan, der sein Gesicht nicht zeigt: El Arenal – Costa Rica

Wenn die Sicht klar wäre sähe man hier den Vulkan Arenal
Wenn die Sicht klar wäre sähe man hier den Vulkan Arenal

Von San Jose nach El Arenal sind es etwa 5 Stunden Autofahrt. Über Athena, berühmt für das beste Klima weltweit, geht es  vorbei an fruchtbaren Feldern, Kaffeplantagen und kleinen Dörfern, die mich rasch die Hektik der Grossstadt vergessen lassen. Als wir ankommen ist es schon dunkel.  Wir checken ein im “the Springs” Resort. Hier gibt es auf riesigem Areal Dutzende von Becken mit unterschiedlich temperierten Thermalwassern.

Am nächsten Morgen weckt uns tropischer Regen. Die Terrasse ist überdacht und deshalb lässt es sich hier prima Hängematten schaukeln und dem Regen zuschauen. Das machen wir ausgiebig. Und natürlich baden, baden, baden.

Hier würde man den Vulkan sehen...wenn die Wolken ihn freigäben
Hier würde man den Vulkan sehen…wenn die Wolken ihn freigäben
Wasser dampft
Wasser dampft

Am nächsten Morgen: Regen. Aber wenn stört’s. Ab ins Wasser. Je nach Becken ist die Wassertemperatur zwischen 26 und 37 Grad und mit unterschiedlichen Mineralstoffkonzentrationen. Stundenlang das prickelnde Thermalwasser auf der Haut spüren und dabei in die Baumkronen gucken, Affen zu schauen und Schmetterlinge beobachten. Besser relaxen geht nimmer.

Wasser fällt

Unglaublich: so ein Luxus! Es sieht fast so aus als arbeiteten hier mehr Menschen im Hotel als es Gäste hat. Die Gärten und Bassins werden jeden Morgen gereinigt und nach Giftschlangen untersucht. Immerhin sind wir hier im Regenwald. Und da ist ganz schön was los flora- und faunamässig.

überall blüht es
überall blüht es
Faulenzen
Faulenzen

Keine Ahnung wie sie das hinkriegen: aber in diesem Resort stimmt einfach alles, auch innen. Die Materialien stammen allesamt aus der unmittelbaren Umgebung. Natur gepaart mit Hightec. Der I-Pod Anschluss an der zimmerinternen Dolby Surround-Anlage sorgt dann auch für Deep House heute abend. Was wohl die Brüllaffen dazu sagen?

auch im Regen schön
auch im Regen schön

Der Vulkan hat sein Gesicht nicht gezeigt. Unser Plan hinauf zu wandern ist vor lauter Regen ins Wasser gefallen.  Und so blieb uns am Ende nichts anderes übrig als träge aber glücklich wie ein Faultier im Baum drei Tage lang abzuhängen und die Natur zu geniessen. Und die ist schliesslich deshalb so schön, weil es hier so viel regnet.

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CAHUITA – Costa Rica

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„Früher haben wir in einer Stunde rund 50 kg Fisch gefangen, davon konnte ich meine Familie ernähren und dieses Haus hier kaufen“, sagt Juan Francisco Saballo. „Wir waren insgesamt 18 Familien die mit ihren Booten zum Fischen ausfuhren.“

Der 60ig jährige Fischer aus Cahuita steht vor seinem Haus und hängt ein handgemaltes Schild auf: „zu verkaufen“.  Würde er heute noch vom Fischfang abhängen wäre seine Familie längst verhungert. Das Wasser ist den Meeresbewohnern zu warm geworden, die Brandung zu stark. Die schützenden Korallenriffe haben sich dem Angriff des Klimawandels ergeben. Die Fische sind nach Norden weitergezogen. Und die Erträge, die Don Saballo aus seinem kleinen Geschäft mit den Touristen bezieht reichen nicht aus, sein Haus in Schuss zu halten. Deshalb wird er nun den Fischen in das weiter nördlich gelegene Puerto Limon folgen.

Gitti Müller©2013